Krebsvor-/nachsorge
... warten Sie nicht und kommen zur Vorsorge
das sagt man doch eher den Männern nach, oder? Nur knapp die Hälfte aller Frauen ab einem Alter von 20 Jahren nimmt eine Vorsorge zur Krebsfrüherkennung wahr trotz der Tatsache, dass sich bei einer früh erkannten Krebserkrankung die Heilungschancen erheblich verbessern. Daher sollte frau (man) sich darum kümmern sich regelmäßig zur Vorsorge vorzustellen.
Brust- und Gebärmutterhalskrebs gehören zu den häufigsten Krebserkrankungen einer Frau. Mögliche Veränderungen dieser Organe können sehr frühzeitig diagnostiziert werden.
Wir bieten für unsere Patientinnen sowohl die Basisvorsorge, nach den Empfehlungen des gemeinsamen Bundesausschusses als auch eine erweitere Krebsvorsorge an.
Einmal im Jahr hat jede Frau ab 20 Jahren das gesetzlich geregelte Anrecht auf eine Krebsvorsorgeuntersuchung, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird. Auf Wunsch erinnern wir Sie über anstehende Vorsorgen (siehe Service Recall). Der Umfang und die Häufigkeit der angebotenen Untersuchungen variiert dabei je nach Alter der Frau.
Ab dem
- Lebensjahr
- Untersuchung und Inspektion des Genitalbereiches
- Jährliche zytologische Untersuchung (PAP-Abstrich), bei Indikation HPV-Test (bis zum 35. Lebensjahr)
- Chlamydienuntersuchung (Kostenübernahme nur bis zum 25. Lebensjahr)
- Lebensjahr zusätzlich
- Inspektion und Tastuntersuchung der Brust
- Lebensjahr zusätzlich
- kombiniertes Screening aus zytologischer Untersuchung (PAP-Abstrich) und Test auf HPV (alle 3J)
- Lebensjahr zusätzlich
- jährliche Darmkrebsvorsorge mittels immunologischem Stuhltest
- rektale Untersuchung (auf Wunsch)
- Lebensjahr zusätzlich
- Mammographie-Screening (alle 2 Jahre) bis zum 70. Lebensjahr
- Anspruch auch eine diagnostische Vorsorge-Darmspiegelung (alle 10 Jahre)
- Bei Verzicht auf die Darmspiegelung, Anspruch auf einen immunologischem Stuhltest alle 2J
Darüber hinaus bietet die heutige Frauenheilkunde weitere Möglichkeiten mit denen Sie Ihre Vorsorge erheblich verbessern können. Diese Leistungen werden aber im Gegensatz zur Basisvorsorge nicht von den Krankenkassen übernommen und sind individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), dessen Kosten Sie selber tragen müssen.
HPV-Test / PAP-Abstrich (bei Testintervall < 3 Jahre bei über 35jährigen)
Bei einem Gebärmutterhalsabstrich wird das Humane Papilloma Virus (HPV) bestimmt. HPV wird durch Geschlechtsverkehr übertragen. Die ist weit verbreitet und wird meist erfolgreich durch das Immunsystem bekämpft. Die dauerhafte Infektion kann jedoch bösartige Veränderungen hervorrufen und zu Gebärmutterhalskrebs führen.
Der PAP-Abstrich ist eine Früherkennungsuntersuchung für Gebärmutterhalskrebs. Dabei werden Zellen aus dem Gebärmutterhals entnommen, auf einen Objektträger fixiert und in ein Labor zur Beurteilung eingeschickt.
Vaginalultraschall
Mit Hilfe der vaginalen Ultraschalluntersuchung können frühzeitig sowohl gut- als auch bösartige Erkrankungen der Gebärmutter und der Eierstöcke erkannt werden.
Brustultraschall
Die Ultraschalluntersuchung der Brust stellt eine sinnvolle Ergänzung der Früherkennung dar. Der Brustultraschall ist eine schmerzfreie Untersuchung ohne Strahlenbelastung, die eine hohe Sicherheit bietet. Gerade bei dichtem Brustdrüsengewebe hat der hochauflösende Ultraschall gegenüber der Mammographie Vorteile und kann wichtige zusätzliche Befunde sichern.
Chlamydientest
Der Test kann mit Hilfe einer Urinprobe durchgeführt werden, da sich die Erreger auch im Urin nachweisen lassen. Alternativ kann die Infektion auch über einen Abstrich nachgewiesen werden, dafür ist eine gynäkologische Untersuchung notwendig. Beide Varianten sind sehr zuverlässig, und das Ergebnis liegt meist in wenigen Tagen vor.
Eine Krebserkrankung ist eine ausgesprochen große körperliche und emotionale Belastung. Ob nach Brustkrebs oder einer anderen gynäkologischen Krebserkrankung – wir beraten und betreuen Sie gerne in der Nachsorge, wenn die Primärtherapie erfolgt ist. Die regelmäßigen gynäkologischen Untersuchungen erfolgen gemäß den Nachsorgerichtlinien zunächst in dreimonatigen, später in sechsmonatigen Intervallen. Rückfälle (Rezidiven) oder eventuelle neue Tumore können so frühzeitig erkannt und umso erfolgreicher behandelt werden. Im eingehenden Gespräch können Sie Ihre körperlichen Beschwerden, aber auch Ihre Sorgen mit uns besprechen.
Früh erkennen – besser heilen – Informationen rund um die Krebsfrüherkennung von „Frauenärzte im Netz“
Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung – Informationen über das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm in Deutschland vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz)
Häufigsten Krebsarten bei Frauen - Informationen zu den 2 häufigsten Krebsarten (Gebärmutterhalskrebs und Brustkrebs) bei Frauen vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz)
FAQ - Weitere Antworten zu den häufigsten Fragen rund um das Thema findest Du hier